Diskussion über Antisemitismus mit Ayre Sharuz Shalicar

Anlässlich der Israel-Woche in Brandenburg besuchten Vertreter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg das Ev. Gymnasium am Dom zu Brandenburg. Sie diskutierten mit Schülerinnen und Schülern über Antisemitismus das Bild über Israel.

Die Anfrage der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zu einer Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern traft bei der Schulgemeinschaft des Domgymnasiums auf große Zustimmung. Unsere Schule ist seit ihrer Gründung sehr engagiert und setzt im Rahmen der politischen Bildung auf viele unterschiedliche Formate, um Schülerinnen und Schülern über Vorurteile gegen Jüdinnen und Juden zu sensibilisieren. Unterstützt von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stiftung besuchen die Vertreter*innen der Gesellschaft im Rahmen der Israel-Woche verschiedene Schulen im Land Brandenburg, um ein vorurteilsfreies Bild über jüdisches Leben und über den Staat Israel zu schärfen.

Als Hauptredner stand in diesem Jahr Ayre Sharuz Shalicar mit seiner Biografie eines Jungen aus Berlin den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort. Er erzählte, wie er als iranischer Jude mit seinen Eltern vor dem Antisemitismus im Iran nach Deutschland, Berlin zog. Er wuchs in einem sekulären Elternhaus auf. Der jüdische Glauben spielte lange Zeit keine Rolle für ihn als unter Gleichaltrigen anerkannten Jugendlichen. Dies änderte sich jedoch nach dem Umzug von Spandau in den Wedding, wo er zur Zielscheibe der Judenfeindlichkeit wurde. Auf einmal musste er erfahren, dass der jüdische Familienhintergrund zur Gefahr für ein unversehrtes Leben wurde.

Als junger Erwachsener entschied er sich später nach Israel auszuwandern, um als Jude ein Leben ohne Furcht führen zu können. Er hat an verschiedenen Universitäten in Berlin und Jerusalem studiert und ist mit seinem wissenschaftlichen Background ein Experte zur Lage im Nahen Osten sowie Europa. Heute arbeitet er als Berater der israelischen Regierung und ist aktuell Militärsprecher in Reserve für die israelische Armee.

Aufbauend auf seiner autobiografischen Erzählung unter Einspielung verschiedener Ausschnitte aus dem Kinofilm „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“, der sein Leben filmisch beschreibt, beteiligten sich die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe sehr engagiert und interessiert an der Diskussion, mit der die Gradwanderung zwischen antisemitischen Vorurteilen und einer nach freiheitlich-demokratischen Prinzipien legitimen Kritik an der israelischen Regierung herausgearbeitet wurde.

Schulleiter Olaf Gründel, bedankte sich bei den Gästen für die Möglichkeit der Diskussion und der Perspektive, die sich nah an den Themen und Lebensfragen der Jugendlichen orientierte. Er hob in seiner Danksagung auch das vielfältige Engagement der Schule gegen Antisemitismus hervor und sicherte zu, dass sich das Ev. Gymnasium am Dom zu Brandenburg immer gegen antisemitische Entwicklungen in unserer Gesellschaft positionieren wird und Schülerinnen und Schüler im Sinne der gemeinsamen Werte wie Toleranz und Nächstenliebe als Gemeinschaft auf dem Ev. Schulcampus am Dom zu Brandenburg leben und lernen.

Ähnliche Beiträge