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Achtklässler drehen englischsprachigen Western

Covenant Players zu Gast am Dom-Gymnasium

Brandenburg a.d.H. Auf das Signal „camera, light, action“ ging es los, und sieben spielwillige Schüler der achten Klassen des Dom-Gymnasiums setzten sehr zum Gaudi der zuschauenden Mitschüler drei klassische Western-Situationen in Szene.

Auf Streit beim Pokern in Marias Saloon folgte eine nervenkitzelnde Duell-Szene zwischen dem strahlenden Western-Helden und seinem zähnefletschenden Kontrahenten. Der Soundtrack, für den die Zuschauer zuständig waren, steigerte die Spannung ins Unerträgliche. Mit Hilfe ihrer hohlen Hände erzeugten die Achtklässler eine (zuvor kurz einstudierte) „scary music“, ein Schüler mutierte zum Kojoten und heulte herzzerreißend. Da machten die Rücken an Rücken stehenden Duellanten drei Schritte, drehten sich um, das Publikum reagierte wie aus der Pistole geschossen: peng, peng, peng und ...  der Held pustete den Staub von seinen Pistolen und ließ sie lässig im Colt verschwinden. Die letzte Minute des Bösewichts hatte geschlagen und er verendete mit bühnenreifer Dramatik. So konnte die „final scene“ beginnen, in der die „pretty woman“ des Dorfes endlich Gelegenheit fand, ihrem betont „cool“ bleibenden Helden ihre Liebe zu gestehen, bis die Liebenden - natürlich in Zeitlupe - aufeinander zuliefen. Sehr zum Bedauern der Zuschauenden, aber zur sichtlichen Erleichterung des 14jährigen Cowboy-Helden, fiel die Szenenklappe jedoch kurz vor ihrer Umarmung. Schließlich handelte es sich um einen jugendfreien Film, den die Klasse unter Anleitung von drei Schauspielerinnen der Covenant Players hier komplett auf Englisch inszeniert hatte.

Auf dieses Mitmach-Stück, bei dem kein Auge trocken blieb, folgte eine sehr ernste „scene for two“. Den aufmerksamen Schülermienen war anzusehen, dass die Situation der Basketball-Spielerin die Jugendlichen sehr betroffen machte. Denn sie erlebten, wie eine leistungsstarke Sportlerin von ihrer Trainerin aus der Mannschaft geworfen wird, weil sie trotz regelmäßiger Ermahnungen nicht die Disziplin entwickelt hatte, sich von ihrem egoistischen Spielverhalten abzukehren und zur Teamspielerin zu werden. Fair oder unfair? Da gingen die Schülermeinungen in der anschließenden Diskussion heftig auseinander.

Auch die siebten Klassen erlebten ein dichtes Programm, bei dem Mitmach-Action mit besinnlichen Stücken wechselte, was für ausreichend Gesprächsstoff beim gemeinsamen Mittagessen mit den Schauspielerinnen sorgte. Diskutiert wurde mit den aus Kanada und den USA stammenden Spielerinnen „in English of course“. Denn es fand wie jeden Donnerstag Mittag am Dom-Gymnasium „Englishtime“ statt, während der für eine Stunde in der ganzen Schule ausschließlich auf Englisch kommuniziert wird. Dabei erfuhren die Schüler, dass die Spielerinnen kein festes Zuhause haben, sondern nach ein paar Wochen Urlaub (für eher seltene Heimatreisen) und einer Schulungsphase im Sommer neun Monate lang von Ort zu Ort ziehen, um Gastspiele v.a. in Schulen und Kirchengemeinden zu geben und sich von den jeweiligen Gastgebern beherbergen lassen.  

Für die Dom-Schüler stand jedenfalls fest: solche Englischstunden sollte es öfter geben! Sie danken dem Evangelischen Schulverein für seine finanzielle Unterstützung und freuen sich auf den versprochenen Besuch der Players (www.covenantplayers.org) im nächsten Jahr.

(Silvia Duhr)