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Was denken Jugendliche über unsere Zukunft, über Technik und Natur?

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Wer sagt, nur Gelehrte können philosophieren? Schüler aus der 12. Jahrgangsstufe haben mit der Ausstellung "Mensch, der: Mischling, Macher, Mängelwesen" eigener Kunstwerke zum Thema Kulturphilosophie das Gegenteil bewiesen. Sie schufen eigene Kunstwerke zum Thema Kulturphilosophie, nachdem sie sich ausführlich mit Philosophen wie Karl Marx und Günther Anders beschäftigt hatten.

Der Seminarkurs „Mensch – Natur – Kultur“ arbeitete ca. 1 ½ Jahren auf die Ausstellung hin. Ein Seminarkurs, das ist Unterricht, der die Schüler der Oberstufe auf die Arbeitsweise des Studiums vorbereiten soll. Dabei konnte man zwischen unterschiedlichen Themen wählen. Neben Kulturphilosophie wurden auch Seminarkurse zu Medien und dem Mittelalter angeboten.

In der 11. Klasse begann der Unterricht mit theoretischen Grundlagen. Dabei lasen die Schüler Texte von Karl Marx, Hanna Arendt, Günther Anders und vielen weiteren Philosophen; sie hielten Vorträge über einzelne Aspekte und Theorien der Kultur und diskutierten z.B. darüber, welchen Effekt Technik auf den Menschen hat oder was der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist.

Im Rahmen dieses Unterrichts machten die Schüler schon einige praktische Erfahrungen. Sie führten z.B. einen Versuch durch, wie man Natur direkt erlebt. Später mussten sie ein Produkt möglichst ohne Technik herstellen. Dabei entstanden unter anderem ein selbst gebauter Tisch und eine manuell genähte Patchwork-Decke.

Das alles sollte anregen, über das Verhältnis zur Natur und zur Technik bzw. zur Kultur nachzudenken. Daraufhin mussten die Schüler dann einen philosophischen Essay schreiben, also eine Art Diskussion, ob und wie man die Entwicklung neuer Technologien einschränken kann und soll.

Nach dieser Theoriephase, die ca. 9 Monate dauerte, mussten die Schüler dann eigene Kunstprojekte entwickeln. Sie sollten sich dafür auf einen kulturphilosophischen Text beziehen und diesen künstlerisch umsetzen.

Bei diesem Prozess wurden sie aber nicht allein gelassen. Neben der Hilfe durch die Philosophielehrerin Martina Teubner standen ihnen auch drei Künstler Herr Block, Sophron und Herr Fabert in individueller Betreuung als Mentoren zur Seite.

Der Prozess selbst war dann doch oft schwieriger als gedacht. Anfangs hatten viele sehr ambitionierte Projektvorhaben: Filme, Gemäldereihen, Skulpturen - vieles, das wegen Zeitmangels schlicht nicht möglich war. Wieviel Arbeit aber z.B. schon in einem „einfachen“, aber gut geplanten Foto steckt wurde allmählich klar und so war die Hilfe der Künstler essentiell. Die Programme und Geräte richtig zu verwenden, Ideen weiter zu entwickeln oder auch nicht mittendrin die Motivation zu verlieren, all dafür war die Unterstützung sehr wichtig.

Eine Sonderrolle hatte dabei die Schülerin Hanna Weber als Projektmanagerin. Sie beschäftigte sich mit Museumspädagogik und konzipierte die Ausstellung. Außerdem war Hanna die Ansprechpartnerin für alle Fragen und kümmerte sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Ausstellung.

Eine Frage, die sich außerdem stellte, war die Finanzierung der Ausstellung. Zum Glück erhielt das Projekt dann aber finanzielle Unterstützung sowohl vom Schulverein, als auch von der Plattform kulturelle Bildung, die solche Projekte mit Fördermitteln unterstützt. So konnten z.B. die entstandenen Kosten für einen Beamer, Farben und den Druck der Bilder gedeckt werden.

Für den Aufbau der Ausstellung versammelten sich alle Schüler im November 2016 im Ausstellungsgebäude im Gotischen Haus und bauten gemeinsam mit dem Vater einer Schülerin und den drei künstlerischen Methoden die Werke auf. Auch dabei traten noch einige praktische Probleme auf, z.B. musste die Hängung der Bilder und der Diebstahlschutz beachtet werden.

Und was ist bei dem Ganzen herausgekommen? – Eine philosophische Ausstellung! Die Werke sind dabei ganz unterschiedlich: Von Filmen über Gemälde bis zu Fotos und Skulpturen ist alles dabei. Insgesamt waren die Arbeiten von 12 Schülern bis zum 10. März zu sehen. Auch Klassen und Kurse aus anderen Schulen haben sich die Ausstellung angeschaut, die bis zum 10. März 2017 im Gotischen Haus besucht werden konnte.

Rebecca Ricker, Seminarkursteilnehmerin

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