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Die letzten Tage des Gedankenfaschings

Von der Zukunft und ihren Tücken und Irrwegen erfährt man im Theaterstück "Die letzten Tage des Gedankenfaschings". Die Gruppe "Darstellendes Spiel" des Jahrgangs 11 hat es unter der Leitung von Anselm Krückels und Sabine Weitzel inszeniert und auf die Bühne gebracht. Drei Mal führten die zehn Schüler des Evangelischen Gymnasiums am Dom zu Brandenburg dieses moderne Stück in der Studiobühne des Brandenburger Theaters auf, das sie in dem vergangenen Schuljahr selbst konzipiert und geschrieben haben.

Die Zukunft – ein heikles Thema.

Wie wird mein Lebenslauf aussehen? Was mache ich in zehn Jahren? Werde ich ein glückliches und zufriedenes Leben führen? Habe ich es zu etwas gebracht? Diese und weitere Fragen beschäftigen die Menschheit, insbesondere aber auch Jugendliche, die noch im Schulalltag leben, sich aber Gedanken über ihre Zukunft nach Abitur machen. Eine genaue Vorstellung dieser Zukunft ist leichter im Kopf gemacht als in Wirklichkeit umgesetzt.

In neunzig Minuten werden mehrere kurze Geschichten von variierenden Charakteren in Form von Schauspiel erzählt. Man erhält einen Einblick in Vergangenheiten verschiedenster Menschen und erfährt diverse Varianten einer möglichen Zukunft. Zum Teil werden dafür auch Klischees, wie der technikabhängige, junge Erwachsene (Smombie), genutzt. Ferner gibt es auch szenische Inhalte, mit denen sich vermutlich viele Zuschauer identifizieren können. Die Schauspieler verkörpern zwei Kinder, die eine genaue Berufsvorstellung haben. Als diese sich nach einigen Jahren wieder treffen, müssen sie feststellen, dass sich ihr Leben nicht unbedingt in die vor langer Zeit geplante Richtung bewegt hat. Diese Botschaft an das Publikum ist sehr verschieden zu deuten, einer fühlt sich vielleicht verunsichert, ein anderer bestärkt darin, sein Ziel weiter zu verfolgen.

Letztlich haben die jeweiligen Szenen eine Bedeutung für sich, aus denen sich jeder seine persönliche Lehre ziehen kann. Auf unterhaltsame Weise werden dem Zuschauer futuristische Möglichkeiten, sowohl positiv als auch negativ sowie zum Teil ironisch gehalten, ans Herz gelegt.

Die Kreativität der Jugendlichen wird in vielen Szenen deutlich, zum Beispiel als „Engelchen“ und „Teufelchen“ am Gewissen eines Charakters zerren, um dessen Zukunft zu beeinflussen. Durch solche Elemente wird die unterhaltende Wirkung des Stückes gestärkt, dennoch verliert es dadurch nicht den gewissen, ernsten und wahrhaftigen Kern. Die Zuschauer werden somit auf interessante Weise zum Nachdenken, auch über ihre eigene Zukunft, angeregt.

Durch Benutzung von Sound-Effekten sowie auch moderner Musik wird die Stimmung der Einzelpassagen passend untermalt. Dadurch fällt es auch leichter, den Beginn und das Ende einer jeweiligen Einzelszene zu erkennen, da diese nicht aneinander anschließen, sondern immer neue Geschichten erzählen. Die Art der Darstellung der Szenen zum Thema "Zukunft" ist oftmals sehr unterschiedlich. Mal spielt die gesamte Gruppe und nutzt wechselnde Dialoge. Ein anderes Mal wird durch ein Monolog das Gewissen oder die innere Zerrissenheit dargestellt. So sind es einmal zehn Mitwirkende, ein anderes Mal nur zwei bis drei Schauspieler auf der Bühne aktiv. Dies unterstützt durchaus das Verständnis für den Beginn eines neuen Teilabschnittes und hilft beim Auseinanderhalten der Einzelszenen.

Ein Stück kann noch so gut verfasst und inhaltlich gut sein, doch wie es beim Publikum ankommt, entscheidet sich auch durch die Leistung der Schauspieler. „Hut ab!“ ist in diesem Fall ein sehr passendes Kompliment an die jungen Akteure, die zum Teil mit diesem Stück erste Bühnenerfahrungen sammelten. Im Vorfeld konnten sich die Jungschauspieler durch viele Proben intensiv vorbereiten. Download LinkHier können Sie nachlesen, wie das Stück entstanden ist.

Vermeintlich schwer ist die Vorstellung eines unkostümierten Auftritts, also normal bekleidet zu schauspielern. Um die Rolle dennoch gut darstellen zu können, bedarf es einer gewissen Präsenz und Ausstrahlung, die ebenfalls sehr gut gelungen war. Viel ließ sich auch aus der Gestik und Körpersprache der Schauspieler ableiten, hinzu kommen sichere Textwiedergaben mit guter Betonung. Bis auf zwei Texthänger war das ganze Stück gut durchdacht und präsentiert worden. Jeder Schauspieler hatte auf der Bühne seine besonders eindrucksvollen Momente: Jakob Klukas als „Zukünfte Würfelnder“, Sue-Ann Louise Schote & Marlene Eberlein als „zusammengebundene Freundinnen", Moritz Hanebeck als „Engelchen", Martin Wernitz als der „Hinundhergerissener", Hanna Lene Weber & Björn Schenk als "Kindheitsfreunde" sowie Anton Hensky, Leon Dommsch und Constanze Bandlow als "Teil einer Clique am Strand", die ihre Zukunft erwürfeln.

Insgesamt gab es keine festgelegten Haupt-und Nebenrollen.Auch der am Ende folgende, starke Applaus belohnte die lange Arbeit der Schüler und sollte Grund für Stolz über die vollbrachte Arbeit sein.

 

Fiona Pötinger, Jahrgangsstufe 11