„Was ist schon echt?“- Ein Theaterstück des DS-Kurs-12

Am Donnerstag, den 08.10.2020 hieß es „Bühne frei für den DS-Kurs-12!“, denn es gab die ersten und vorerst letzten drei Vorstellungen des Theaterstücks, das die Schülerinnen und Schüler des DS-Kurs-12 zu 90% selbst geschrieben haben. Dafür schon mal ein großes Lob vorab. Die Premiere stand anfangs unter keinem guten Vorzeichen, denn zwei Schauspieler des DS-Kurses waren kurzfristig erkrankt, doch zum Glück gab es eine Schülerin und einen Schüler aus dem Jahrgang 12, die sich bereit erklärt hatten einzuspringen. Auch für sie ein großes Lob.

In dem Stück „Was ist schon echt?“ geht es um das große Thema Drogen. Hier eine kurze inhaltliche Zusammenfassung: Eine Mädchenclique bestehend aus vier Mädchen im Alter von 17 und 18 Jahren geht jedes Wochenende in eine Disco, um tanzen zu gehen, aber auch, um Drogen zu nehmen. Das geht lange gut, doch eines Tages ändert sich alles. Die vier Freundinnen fahren trotz Einnahme von Drogen mit dem Auto nach Hause. Es ist dunkel, sie fühlen sich unwohl und sie sind zu schnell. Beim Zusammenstoß mit einem Baum kommt eine der vier Freundinnen, die am Steuer sitzt, ums Leben. Daraufhin finden sich die anderen drei mit vier weiteren Personen in einer Gruppentherapie einer psychiatrischen Einrichtung wieder. Ziel ist es, dass alle Mitglieder dieser Gruppentherapie wieder in ein neues Leben starten können und das, ohne dass sie Drogen nehmen müssen. Zwischendrin wird immer mal wieder ein Monolog eingeschoben, in dem sich einzelne Darsteller etwas genauer vorstellen und auch auf ihren Umgang mit Drogen eingehen.

Nun zur Aufführung an sich. Oder eher gesagt, folgt jetzt unsere persönliche Einschätzung der schauspielerischen Leistung. Die Aufführungen waren alle sehr gelungen. Theaterstücke wurden bisher immer auf der Seite der Mensa aufgeführt, auf der es zur Küche geht. Der DS-Kurs jedoch nutzte den ganzen Raum, so dass die Zuschauer an den beiden langen Seiten saßen und ein breiter Mittelgang plus die beiden Stirnseiten als Bühne genutzt werden konnten. Die Theaterbesucher befanden sich so viel näher am Geschehen, der schaupielerische Ausdruck war so besonders eindringlich.

Sehr gut gefallen hat uns, dass die Aufführung so gut rübergebracht wurde. Die Darsteller sind in kleinste Details gegangen und haben viele Dinge erklärt, zum Beispiel, welche Auswirkungen Drogen haben können. Außerdem passten die Effekte, zum Beispiel das Licht, die Discokugel oder die Musik sehr gut zum Schauspiel. Das Stück wurde so geschrieben, dass auch „Jüngere“ es verstehen können und ihnen schon einmal das Thema „Drogen“ vor Augen geführt wird. Man konnte gut sehen, wohin Drogen uns führen, in welche Extrem- und Ausnahmesituationen sie Menschen treiben können. Es wurde über das Thema auf interessante und eindrückliche Weise aufgeklärt, und unserer Meinung nach kann man deswegen aus diesem Stück auch sehr viel lernen. Es wurden so viele verschiedene Ideen in das Stück eingearbeitet, dass es an keiner Stelle langweilig war. Die Aufführung hat uns sehr gefallen und wir waren froh, dass wir es sehen konnten und durften.

Eine Theaterkritik darf natürlich nicht ohne Kritik bleiben. Das Schwierige an dem Stück ist, vor allem für jüngere Zuschauer, dass diese mit den meisten Drogen und den damit zusammenhängenden Begriffen nicht viel anfangen können. Dadurch ist es für diese Altersklasse eine echte Challenge. Ein kleiner Hinweis sei uns daher noch gestattet: Das Theaterstück erhält von uns die Einstufung FSK 14. Wir und auch die anwesenden Lehrer glauben, dass es durchaus eine emotionale Herausforderung darstellt. Das heißt, wenn der DS-Kurs das Stück noch einmal aufführen sollte (was zurzeit im Gespräch ist, wenn die Corona-Pandemie es zulässt), müssen Sie entscheiden, ob Sie sich das Stück ansehen möchten. Es verspricht keinen gemütlichen und lustigen Theaternachmittag. Wir würden es vor allem Leuten empfehlen, die sich mit dem Thema „Drogen“ schon einmal auseinandergesetzt haben.

Wir danken Frau Großklaus für die tolle Regieleistung, Paul und Jonas aus dem Jahrgang 12, die sich um die Licht-und Tontechnik gekümmert haben, sowie allen Schauspielerinnen und Schauspieler, die bei den Aufführungen beteiligt waren. Ein ganz großes Lob noch einmal an alle: Es war einfach genial. Ein sehr schönes Stück, schön geschrieben und super umgesetzt.

Fabienne Schäfer, 11
Marie Bublak, 9c

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